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Historische Gewerbebauten auf der Leipziger Straße in Frankfurt-Bockenheim

von Gregor Georg Schubert

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Die Leipziger Straße in Frankfurt-Bockenheim hat sich durch die vielen historischen Gebäude und deren Kleinteiligkeit einiges von ihrem historischen Charme bewahren können.

Eine Vielzahl exquisiter Geschäfte, wie Spezialhandlungen für Käse, Fisch, Fleisch, Gebäck, Kaffee, und eine wunderbare Auswahl an Essensmöglichkeiten von Sushi bis zum tibetischen Restaurant – hier findet sich fast alles.

Welche Geschäfte waren es, die der Leipziger Straße – die bis 1910 noch Frankfurter Straße hieß – in der Vergangenheit ihr Flair gaben? Schon lange vor der Eingemeindung dieses Stadtteils im Jahr 1895 waren Bockenheim und dessen Hauptstraße ein beliebtes Ausflugsziel. Die damalige Frankfurter Straße bot ebenso Restaurants, Einkaufs-möglichkeiten und Vergnügungen. Forell’s Garten begeisterte mit Tanzkursen, Handwerker konnten mit Elfenbeinschnitzereien, Schuhen, Perücken und Schneiderwaren ihre Kundschaft gewinnen. Sogenannte Colonialwaren- sowie Specereihandlungen (Gewürzhandlungen) waren auch zahlreich vorhanden. Einige Geschäfte werden im Folgenden herausgegriffen:

Bock-Apotheke

Das Gebäude der heutigen Bock-Apotheke ist eines der ältesten Gebäude auf der Leipziger Straße. Die Grundmauern sind in das Jahr 1680 zurückzudatieren, und die klassizistische Erscheinung geht auf das Ende des 18. Jahrhunderts zurück. Diese einzige unter Denkmalschutz stehende Apotheke Frankfurts wurde 1822 als Kurfürstlich hessische Löwen-Apotheke eröffnet. Später lief sie unter der Bezeichnung Hofapotheke, und seit 1907 ist sie, wie noch heute, als Bock-Apotheke bekannt.

Kaufhaus Wronker

Das Großkaufhaus Wronker auf der Zeil hat 1904 eine Filiale in Bockenheim eingerichtet. Dort, wo heute in einem Allzweckshop allerlei Nützliches für den Haushalt zu finden ist, hat auch S. Wronker einst im Erdgeschoss ein Geschäft betrieben. Abgelöst wurde es durch das Kaufhaus Rosenberg, und Wronker zog einige Hausnummern höher in das Haus Nr. 51. Mittlerweile befindet sich dort die Sprachschule Kern. Ende der 1930er-Jahre fand auch hier jüdischer Besitz ein jähes Ende, mit der Enteignung und Umbenennung in Hansa AG ab 1940.

Fotografen

Abel, Schwab, Trapp, Walter und Co. – um nur einige Fotografen zu nennen, die Ende des 19. Jahrhunderts mit dem damals gerade in der Gesellschaft angekommenen neuen Medium Fotografie ihr Glück versuchten. Der schon seit den 1870er-Jahren auf der damaligen Frankfurter Straße ansässige Carl Abel wirbt stolz am Haus Nr. 22 für sein Artistisch-Photographisches Atelier (siehe Foto). Auch das Fotostudio von R. Schwab war über 50 Jahre eine Institution in Bockenheim.

Auf der beigefügten Abbildung sind einige Beispiele von Menschen zu sehen, die diese Fotografen für die Ewigkeit festhielten: Aufwendig auf Cartes de Visite und Cartes de Cabinet mit silbernen und goldenen Atelierbeschriftungen unterhalb der Fotografien auf harter Pappe.

»Die Leipziger Straße in Frankfurt-Bockenheim hat sich durch die vielen historischen Gebäude und deren Kleinteiligkeit einiges von ihrem historischen Charme bewahren können.«