Frankfurter Originale / Häuser und Straßen

Die Homburger Landstraße

von Hubert Gloss

Teilen

Die längste Straße Frankfurts ist die Homburger Landstraße. Sie geht durch fünf Stadtteile und ist rund neun Kilometer lang. Damit ist sie rund 400 Meter länger als die Mainzer Landstraße. Die Hanauer Landstraße ist übrigens nur rund sieben Kilometer lang.

Die Homburger Landstraße ist eine wichtige Frankfurter Ein- und Ausfallstraße von und nach Norden. Sie führt vom Nordend nach Bad Homburg vor der Höhe und durchquert dabei die Stadtteile Eckenheim, Preungesheim, Frankfurter Berg, Bonames und Nieder-Eschbach.

Ihren Anfang nimmt sie an der Friedberger Warte (Nordend). Diese längste Straße Frankfurts, die das scheinbar Unvereinbare dennoch verbindet, hat Hubert Gloss mit der Kamera ins Visier genommen und stellt seine Ergebnisse in einer Fotoausstellung im Gasthaus Homburger Hof in Eckenheim aus. Meist zu Fuß, aber auch mit dem Rad war er unterwegs. Bei seiner Expedition lernte Gloss die Vielfältigkeit der sich wandelnden Straße schätzen. Besonders die vielen sehr guten Fachgeschäfte hatten es Gloss angetan, und hier sind besonders schöne Porträts entstanden. Sollte man gar nicht denken, aber der Einzelhandel ist hier und da doch noch sehr stark in den Stadtteilen. Wie wichtig das für die sogenannte Nahversorgung ist, lernte der Stadtteil-Historiker auf seinen langen Expeditionen zu schätzen – wo sollten sonst gute Brötchen, eine richtig gute Wurst und ein knackiger Apfel herkommen?

»Jede Menge gibt es an Frankfurts längster Straße zu entdecken – Natur und Fahrradwege, Apfelwein und „Süßer“, gute Wurst und frische Brötchen…«

Nicht überall stieß er auf offene Türen und offene Ohren. Abgewiesen wurde Gloss zum Beispiel von der Bundespolizei, deren Beamte, so die Angabe, nicht fotografiert werden wollten. Ihren Sitz hat die Behörde an der Homburger Landstraße in Frankfurt-Eckenheim. Bildmaterial historischer Art wurde dem Stadtteil-Historiker von zwei Hobbyforschern angeboten. So ein Projekt zieht immer weite Kreise, zumal, wenn man sich gleich in mehreren Stadtteilen bewegt, genauer umschaut und Informationen sammelt.

Geschichte passiert jetzt! Als offener Mensch, mit allen Sinnen ausgestattet, möchte er dazu beitragen, wertvolle Zeitgenossen, aber auch charakteristische Gebäude für die Nachwelt mittels Kamera und Kuli zu dokumentieren.

Hubert Gloss liebt seine Heimatstadt Frankfurt – besonders in den nördlichen Stadtteilen. Hier ist er verwurzelt und findet als Künstler in einer Atmosphäre freien Geistes einen guten Acker.

Eigentlich wollte er als Stadtteil-Historiker für ein anderes Projektvorhaben Zeitzeugen interviewen. Diese Quellen standen ihm jedoch nicht zur Verfügung. So entschied er spontan, sich der Homburger Landstraße zu widmen. Ihr wird er auch künftig seine Aufmerksamkeit zollen.