Gesellschaft im Wandel

Die Aktionsgemeinschaft Westend – eine Bürgerinitiative

von Inga Segebrecht

Palais Livingston, der Treffpunkt der AGW. Foto: privat
Palais Livingston, der Treffpunkt der AGW. Foto: privat

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Bürgerinitiativen als Ausdruck von Bürgerwillen haben in diesen Tagen wieder eine vermehrt wichtige gesellschaftspolitische Rolle. Die Initiativen kämpfen in ihren Stadtteilen für bezahlbaren Wohnraum und gegen eine Gentrifizierung. Die zunehmende Wohnraumverknappung durch versäumte Bautätigkeit und der Verkauf städtischen und kommunalen Eigentums haben zu einer Unterversorgung mit bezahlbarem Wohnraum geführt.

Übersicht über die Ergebnisse

In dieser Situation ist die Bürgerinitiative Aktionsgemeinschaft Westend (AGW), deren Gründung 1969 eine Reaktion auf den Mangel an Bürgerbeteiligung an städtischen Planungsprozessen war, in ihrer Funktion als Korrektiv für Bauvorhaben im Westend nach wie vor unverzichtbar. Die Forderung der AGW nach bezahlbarem Wohnraum statt hochpreisiger Eigentumswohnungen und Luxushotels ist heute so aktuell wie vor 50 Jahren.

Wie wurden die Ergebnisse ermittelt?

Die Lektüre und Auswertung von Dokumenten des Instituts für Stadtgeschichte und die Sichtung von alten, im Privatbesitz befindlichen Stadtteilzeitungen sowie die Lektüre sachbezogener Literatur und Gespräche mit Zeitzeugen flossen in den vorliegenden Text über die AGW ein.

»Wenn sie in Ordnung ist, wird die Stadt zum Liebesobjekt ihrer Bürger.«

Alexander Mitscherlich
Aus: »Die Unwirtlichkeit unserer Städte: Anstiftung zum Unfrieden«

Persönliche Erfahrungen

Beim Verfassen meines Textes und bei der Lektüre der Archivalien bewegten mich handschriftliche Notizen und Namen von Menschen, die ich noch kennenlernen durfte und die sich mit leidenschaftlichem Einsatz in der Aktionsgemeinschaft Westend um den Erhalt des Stadtteils verdient gemacht haben. Vergangenheit entstand neu.

In der Tradition der vor 50 Jahren gegründeten Aktionsgemeinschaft Westend ist die AGW im kritischen Dialog und Kontakt mit den Bau- und Planungsbehörden der Stadt. Um den Bürgern und Neubürgern der Stadt eine Bindung an ihre Stadt zu ermöglichen, bleibt nach wie vor viel zu tun.